Skip to main content

Autor: Manfred Henke

Blick in die Woche KW 48

Diese Woche hat es jeden Morgen Frost gegeben, sodass wir im Freiland immer erst frühestens ab dem Frühstück mit der Ernte beginnen konnten. Das heißt aber für uns nicht, wir könnten länger schlafen. Es heißt, bei gefühlten -10° mit steifen Fingern und klammen Hosen in den Folienhäusern zum Beispiel für euch den Mangold abzuernten oder die Petersilie. Ersterer wird „geblattet“. Das bedeutet, wir schneiden nicht die ganze Pflanze ab, sondern rupfen die einzelnen großen Blätter ab und das Herz bleibt stehen. So wird er überwintern und in ein paar Wochen ist er nachgewachsen für die nächste Ernte. Auch die Petersilie überwintert und treibt dann wieder aus.

Damit auch wirklich Pflanzen übrig bleiben zum Austreiben, kontrolliert Lissi jeden Tag die Mausefallen. Beim Endivienbeet sind schon erste Erfolge zu verbuchen. Dort verschwinden fast keine Pflanzen mehr durch Mausefraß. Dafür leidet der Spinat auf der anderen Seite des Hauses. Sogar unsere Äcker sind untertunnelt. Gestern bei der Rosenkohlernte haben wir viele Gänge und angenagte Stängel gefunden. Auch die Röschen scheinen ihnen zu schmecken….

Blick in die Woche KW47

Liebe solawi Mitglieder,
der Blick in die Woche war in letzter Zeit mit einer sehr schönen „Aussicht“ gestaltet!

Rosa, Lissi und Janica haben so vieles auf eine Art und Weise beschrieben, was für mich sehr schön war einmal aus diesen Blick-Winkeln zu betrachten. Auch haben mich einige Rückmeldungen von Euch erreicht, die das mit richtig viel Begeisterung und Dank zum Ausdruck bringen – das freut mich ebenfalls – vielen Dank dafür 🙂

Das ganze Team leiste jeden Tag weitere bombastische Aufgabe, ich bin sehr froh und dankbar, dass wir eine so tolle Truppe sind :

Rosa mit Mimi, Janica mit Balu, Gerhard, Katharina, Alex und Lissi, in der Mitte ich mit meiner Familie: Sophia, Florian, Selma, Julia und Ronja (Junes fehlt hier noch). Eva im Büro, die sich mit ihrem Mann u.a. darum bemüht, dass wir kein Datenchaos und Informationschaos bekommen, hab ich auch noch mit keinem Foto erwischt – ich bleibe dran 😉

Blick in die Woche KW46

Langsam herrscht Leere auf den Feldern und Fülle im Lager. Wir erleben schon die ersten leichten Nachtfröste und so ist es umso behaglicher, dass wir Chinakohl, Sellerie, Kohlrabi und co. in der warmen Sicherheit von 3 Grad im Kühlcontainer haben. Früher liefen zum Martinstag die Pachtverträge der Bauern aus und so war es die Regel, dass die Äcker bis dahin abgeräumt und bestellt zu sein hatten. Wir haben zwar keine solchen Pachtverträge und leben im milden 21. Jahrhundert, doch auch für uns bietet es sich an, die Äcker zu räumen und die Böden zu bearbeiten. Die matschigen Erntereste werden in der jetzigen Kälte kaum mehr umgesetzt und es macht keine Freude das nächste Jahr mit gut konservierten Chinakohl-Leichen zu beginnen. Der Boden kommt jetzt zur Ruhe und das Leben zieht sich in die Erde zurück.

Blick in die Woche KW45

Unverhoffter Knollenwahnsinn!

Gestern hab‘ ich mir noch den Kopf zerbrochen, was ich euch heute neben dem Dankeschön und dem kurzen Vorausblick auf die Würze- und Apfelsaft-Aktion am Freitag und Samstag schreiben könnte.
Und heute – ja heute war ich dann ganz unerwarteterweise wirklich tief beeindruckt und möchte das gern mit euch teilen.

Es war einmal vor dem großen Glashaus, dort wuchs fröhlich eine Topinambur-Pflanze (Helianthus tuberosus) vor sich hin. Sie war der Sonnenblume (Helianthus annuus) sehr ähnlich, hochgewachsen, teilweise mit hübschen Blüten, und doch mittlerweile eher inkliniert (also dem Boden zugeneigt, um es etwas deutlicher, aber immer noch sanft auszudrücken). Wie auch immer, die galt es zu ernten – 8,7 kg waren für die aktuelle SoLaWi- Verteilung bestellt. Mit 2 großen Kisten („Dreieinhalber“ für die Nerds) und einer Grabgabel unterm Arm ging’s los. Pflanze raus, Knolle für Knolle in die Kiste. Und dann nahm es kein Ende, die Kiste wurde immer voller und die Augen immer größer. Es ist der absolute Wahnsinn, wie viele Knollen so eine Topinambur-Pflanze bildet. Ich habe umgegraben und umgegraben und es kamen immer mehr Knollen zum Vorschein. Unglaublich, so beim Schreiben merke ich schon wieder, wie mich die Bewunderung überflutet!

Blick in die Woche KW44

Am Montag haben wir Radicchio und Zuckerhut geerntet. Dabei hat Lissi diesen wunderschönen Sonnenuntergang festgehalten.

Hier links auf dem Bild steht in den Türmen der Zuckerhut und wartet darauf, mit dem Hubgerüst am Schlepper in den Kühlcontainer geschoben zu werden.

Passend zum Thema Kühlcontainer haben wir vor ein paar Tagen einen kleinen Kühl-Anhänger für vier Wochen ausgeliehen bekommen. Wir haben Schnittlauchtöpfe und -Ballen aus dem Acker ausgegraben und die frieren darin bei -2°C für eine Weile ein. So täuschen wir ihnen einen kalten Winter vor. Danach stellen wir sie im warmen Glashaus auf und sie treiben aus. Also gibt es bei uns schon die ersten grünen Spitzen, wenn die Natur draußen noch ruht.

Blick in die Woche KW 43

Am vergangenen Samstag hat unsere kleine „Präparate-Party“ mit zwölf begeisterten Rührern stattgefunden. Gemeinsam haben wir diesen wunderschönen Erntedank-Altar, verschiedenste Kuchen und einige Denkanstöße zu den bio-dynamischen Präparaten genossen und es sehr nett gehabt. Vielen Dank dafür!

Der Herbst bringt aber natürlich nicht nur so einen brechend vollen Altar, sondern auch den ersten Mehltau am Ackersalat, viele faule Salate, den
endgültigen Abschied von den Tomaten…

Jeden Tag wird das Licht etwas weniger, das Wachstum etwas langsamer und wenn man ehrlich ist manches Gemüse etwas hässlicher. Schlonz, Schleim und Fäulnis gehören eben auch zum Herbst!

150 Mitglieder!

Wir freuen uns seit Anfang November 2020 über 150 Mitglieder!

Danke! Thank you! Mulţumesc! Merci! Gracias! Obrigada! Grazie! Dankjewel! Shukran! Eskerrik asko!

Unsere SoLaWi ist mittlerweile auf 150 Ernteanteile (und zwei neue Verteilräume in Ludwigsburg und Benningen) gewachsen und das freut uns alle wahnsinnig!

Deshalb nutze ich hier die Gelegenheit, um im Namen von uns allen einmal ganz herzlich Dankeschön zu sagen! 150 Anteile ist tatsächlich nicht mit 150 Mitgliedern gleichzusetzen, sondern mit mehr – schließlich hat oft eine ganze Familie einen Anteil, es stehen also noch viel mehr Menschen dahinter. Und genauso, wie es uns eine Riesenfreude macht, den Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen, tut es das auch, der SoLaWi beim Wachsen zuzusehen.

Das Ziel ist es übrigens, 300 SoLaWi-Ernteanteile zu haben, das würde dann ausreichen, um die Gärtnerei als reine SoLaWi laufen zu lassen.

Blick in die Woche KW 42

Und wieder beginnt mein Bericht mit einem romantischen Morgenfoto. Diesmal sieht der (noch nicht so stark weitsichtige) Beobachter die strahlende Venus neben dem Morgenmond thronen. Sie leuchtet übrigens so hell, weil ganze 76 % des auftreffenden Sonnenlichts an ihrer dicken Wolkendecke reflektiert werden.

Allerdings steht diese Woche genau wie die vorhergehenden noch immer unter dem doch präsenteren Stern des ankommenden Herbstes. Da muss sich die Venus wohl mit einem zweiten Platz begnügen. Da sie allerdings schon vor 2 Wochen von Rosa ins Rampenlicht gerückt wurde, wird sie es uns wohl nachsehen 🙂

Blick in die Woche KW 41

Heute Morgen hat sich uns der Herbst nach dem regenreichen Tag von gestern wieder in seinen prächtigsten Farben mit grandiosem Sonnenaufgang und Regenbogen gezeigt.

Da wir schon in der Dämmerung losziehen, um Salate, Kohlrabi und Co. zu ernten, dürfen wir fast jeden Tag im Herbst dieses Farbspektakel sehen.

Einen Regenbogen gibt es nicht jeden Tag. Und das ist auch
gut so, denn es bedeutet, wir werden nicht von oben her nass… 😉

Diese Woche haben wir mit der Herbsternte begonnen!
Zwei Großkisten mit Steckrüben haben wir vom Feld geholt und ebensoviele Rotkohlköpfe. Demnächst wird es dann auch noch mit der Chinakohl-, Radicchio-, Zuckerhut-, Fenchel-, Sellerie-, und Lagerkohlrabi-Ernte weitergehen. Im besten Fall ist der Zeitpunkt so gewählt, dass es nicht zu warm ist, weil das die Haltbarkeit im Lager einschränkt. Auch nicht zu kalt darf es sein – vor dem ersten Frost sollte das meiste geschafft sein. Nicht zu nass, weil es unglaublich anstrengend ist, zig volle Kisten hunderte Meter weit über den Acker zu tragen. Bei zu nassem Boden kann man nämlich nicht mit dem Schlepper auf den Acker fahren.
Drückt uns die Daumen, dass das Lager voll wird. 🙂
Soweit zur Lage im Freiland.

Blick in die Woche KW40

In wundervollen Farben erstrahlt der Ingwer. In unserer Aufbereitung liegen im Moment die Steckrüben neben den subtropischen Ingwerknollen. Gequollen in Katharinas Badewanne, getopft in einem Schneesturm im Februar, gehegt und gepflegt über viele Monate, rühren uns diese Knollen nun sehr.

In Deutschland lassen sich die Ingwerkultivierenden Betriebe an zwei Händen abzählen, wie Florian stolz zu bedenken gibt.

Lissi als unsere Chemie-Kundige findet spannend: der Inhaltsstoff Gingerol wird bei der Trocknung der Knolle zu Shogaol, was fast 3 Mal so scharf wie Gingerol ist. Und Janica zieht jeden Tag mit der Grabgabel los um ihn genussvoll zu ernten. So hat jeder seine Freude am Ingwer.

Während von den Bäumen langsam die ersten Blätter fallen, bemühen wir uns darum, dass auch im Winter noch Blättchen aus dem Boden kommen. Wir säen und pflanzen rigoros: Ackersalat, Asia-Salat, Spinat, Mangold… Teilweise tragen sie unheilvolle Namen wie „Green in Snow“ oder „Winterriesen“ und verkünden so schon des Gärtners Schicksal im Winter: steife Finger und kleine Blättchen. Durch die etwas dürftig ausgefallene Kartoffel, Karotten- und Kürbisernte, müssen wir den Winter jetzt eben mit „Hasenfutter“, wie sie Alex nennt, bestreiten.