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Die Gärtnerei

Florian kam als kleiner Waldorf-Praktikant nach Großhöchberg und wollte seither eigentlich nicht mehr weg. Im Jahr 2012 haben Florian Keimer und Johanna Enssle die Gärtnerei dann übernommen. Und zwei Jahre später wurde die solawi mit dem damaligen Namen „GartenLeben“ gegründet. Was mit 13 Mitgliedern begonnen hat, ist im Laufe der Jahre immer weiter gewachsen, Sektkorken sind geflogen und manch eine/r ist gekommen und geblieben. 2015 kam mit Daniel Merklein der erste Geselle nach Großhöchberg. Der hatte während seiner 3 Jahre in der Gärtnerei eine Laufenten-Gruppe zur Schneckenbekämpfung in der Hinterhand und eine Stirnlampe auf dem Kopf.

2016 gab es den aufregenden aber erfolglosen Versuch einer Brunnenbohrung- da sieht es in Großhöchberg ganz schnell aus wie bei den ersten Ölbohrungen in Pennsylvania.

Katharina Dürrschnabel ist dann 2017 als erste angestellte Gärtner-Meisterin zum Team gestoßen und zumindest schon im 2. Jahr in den Genuss eines gepflasterten Hofs gekommen. Mit ihr kam auch das Deckenlicht in die Aufbereitungshalle! Dafür sind die Laufenten dem Fuchs zum Opfer gefallen.

Seit 2016 hat die Gärtnerei eine Anerkennung zum Ausbildungsbetrieb. Und natürlich eine riesige Bandbreite an Feld- und Feingemüsesorten!

Diese fast 70 Sorten werden alle nach biologisch-dynamischen Richtlinien angebaut. Insgesamt wird auf rund drei Hektar in Großhöchberg und seit Anfang 2018 zusätzlich zwei Hektar Ackerland am „Kuhnweiler Hof“ angebaut. Für den geschützten Anbau gibt es fünf Folientunnel mit insgesamt 2000 Quadratmetern Anbaufläche. Damit können wir den rauen Bedingungen auf dem Buggel trotzen und die Saison verlängern.

Bei der Bewirtschaftung achten wir auf bodenschonende Verfahren, den fast ausschließlichen Einsatz samenfester Sorten und langsame, standort- und kulturgerechte Düngung. Wir arbeiten mit einem anderen Demeterbauern aus dem Dorf zusammen, der eine Mutterkuhherde mit etwa 15 Kühen hält. Mit ihm gibt es seit einigen Jahren eine Futter-Mist-Kooperation.

Landwirtschaft der geschlossene Betriebskreislauf eine wichtige Rolle spielt, erlaubt uns diese Kooperation unseren Betriebskreislauf bezüglich der Nährstoffversorgung tendenziell geschlossen zu halten. Außerdem bemühen wir uns, aus unserem organischen Abfall wieder wunderbar duftende Komposterde zu machen. Ganz schließen können wir unseren Kreislauf natürlich nicht, sonst könnten wir kein Gemüse mehr an Dritte abgeben.

Und das Abgeben ist es eigentlich, was unserer Arbeit Sinn verleiht. 2020 hat sich die solawi fast verdoppelt- ein Boom-Jahr sozusagen. Das lässt uns sehr fröhlich in die Zukunft blicken. Auf das weiterhin die Sektkorken knallen mögen!

Visionen

… gibt es schon viele: Als nächstes Projekt ist ein Teich geplant, der es uns auch nach dreiwöchiger Trockenheit erlaubt unsere Flächen mit Regenwasser zu bewässern. Bisher sitzen wir in diesem Fall auf dem Trockenen, was im Sommer gelegentlich zum Riesenproblem wird. Außerdem sind dringend ein Unterstand für die Maschinen, eine bessere Aufbereitungshalle und Lager- und Kühlräume nötig. Ein Träumchen wären ein Hühnermobil, eine Heckenanlage, mehr eigene Jungpflanzen… Und auch die Zusammenarbeit der solawi mit der Großhöchberger Landwirtschaft möchten wir ausbauen. Das sind dann nach der Bewässerung die nächsten Projekte. Und so weiter. Es gibt immer etwas zu tun…!