Unsere Solawi:
häufige Fragen
Unsere Solawi gibt es seit 2014 und hat derzeit etwa 160 Mitglieder. Sie wächst, es entstehen neue Verteilräume, es kommen neue Produkte hinzu. Hier ein paar Antworten auf die häufigsten Fragen:
Als Solawi-Mitglied erhältst du jede Woche Deinen Ernteanteil im Verteilraum Deiner Wahl. Je nach Saison ist der Anteil unterschiedlich groß. Ab dem Sommer werdet ihr mit einer Fülle von verschiedenem Gemüse beregnet: Salate, Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini – was das Herz begehrt. Im Frühjahr, wenn das Wintergemüse zur Neige geht und die Äcker noch leer sind, gibt es dann etwas weniger. Diese Übergangszeit versüßen wir euch mit der berühmten „Höchberger Würze“, Sauerkraut und ähnlichem.
Da auch die Koch- und Essgewohnheiten unterschiedlich sind, gibt es vier Anteilsformen: einen „Großen Ernteanteil“ und einen „Kleinen Ernteanteil“, jeweils jede Woche oder alle zwei Wochen. Erfahrungsgemäß wird der wöchentliche „Große Ernteanteil“ im Schnitt von 2,7 Personen verspeist.
Hier siehst du ein Beispiel für einen Ernteanteil einer Woche aus dem Monat Januar:
600 g ‚Filou‘ – mehlige Kartoffel
1 kg Möhren
1 Knolle Sellerie
400 g Topinambur
300 g rote Zwiebeln
1 Kohlrabi Superschmelz
1 Zuckerhut
Babyleaf-Salat, Babyleaf-Spinat, Postelein, Feldsalat, Ruccola, Sommersalat (Batavia, Salanova, Eichblatt, Kopf-, Eis-, Romana), Radicchio, Endivie, Fenchel, Gurke, Tomate, Aubergine, Paprika, Chili, Ingwer, Stangenbohne, Staudensellerie, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi, Steckrübe, Mairübchen, Navet-Rübchen, Grünkohl, Schwarzkohl, Rot- und Weißkohl, Broccoli, Spitzkraut, Wirsing, Rosenkohl, Radieschen, Schwarzer Rettich, Rote Bete, Möhren, Kartoffeln, Topinambur, Knollensellerie, Mangold, Spinat, Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, Estragon, Bohnenkraut, Liebstöckel, Ysop, Rosmarin, Majoran, Lavendel, Salbei, Minze, Melisse, Basilikum…
Darüber hinaus stellen wir Suppenwürze und unser eigenes Sauerkraut her.
Unser Gemüse ist nicht genormt! Wir verteilen die eigenen Produkte und wollen Lebensmittelverschwendung vermeiden. Daher verteilen wir auch Gemüse, das krummer, kleiner oder größer ist als die Handelsnormen das vorsehen, an unsere Mitglieder. Der Geschmack ist der gleiche! 🙂
Die Anlieferung des Gemüses in die Verteilräume findet in der Regel am Freitag statt.
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Montags planen wir die Verteilung je nachdem, was in der Woche reif ist und geerntet werden will. Eine Übersicht darüber erhältst Du per Email.
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Bis Dienstagnachmittag kannst Du über unser Prinzip der „Individualverteilung“ Deine Änderungswünsche rückmelden.
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Mittwochs und donnerstags brummt es dann bei uns: Das Gemüse wird geerntet, aufbereitet und kommissioniert.
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Freitags wird das Gemüse in die Verteilräume geliefert. Es liegt eine gedruckte Produktübersicht mit den Mengenangaben bei, die jedem Mitglied zustehen. Deinen Anteil wiegst du dann vor Ort aus.
So verbringen wir das ganze Jahr mit Euch – nur nach Weihnachten und in der ersten Januarwoche gibt es eine kleine zweiwöchige Verteilpause.
Bei Abwesenheit durch Urlaub oder ähnliches kannst Du Deinen Anteil natürlich gerne an Nachbarn oder Freunde zum Probieren vergeben.
Du kannst sogar Deinen Anteil an anderen Verteilräume schicken, wenn ihn dort dann jemand an Deiner Stelle abholt.
Alternativ kannst Du Deinen Anteil für die Woche abbestellen und ein anderes Mal dafür mehr bestellen. Der monatliche Mitgliedsbeitrag verändert sich dadurch nicht.
Die Verteilräume sind zentrale Abholorte, an denen die Mitglieder das Gemüse abholen. Oft ist das eine Garage, ein kühler Kellerraum, ein Raum in einem Gemeindehaus. Die Verteilräume entstehen an den Stellen, an denen sich 5 – 40 Mitglieder zusammenfinden und für sich eine Abholstelle gründen.
Aktuell gibt es folgende Verteilräume mit der ungefähren „Ankunftszeit“ des Gemüses am Freitag:
- Murrhardt, Erich-Schumm-Straße: 5:30 Uhr
- Gschwend, Lupinenstraße: 6:15
- Schwäbisch Gmünd, Rektor-Klaus-Straße: 7:00
- Schorndorf, Schorndorfer Straße: 8:00
- Engelberg, Kikishart 1: 8:30
- Waiblingen, Rommelshauser Straße: 10:00 bis 17:00 Uhr
- Winnenden, Karl-Kräber-Straße 13
im „Hofladen“ von POIS und zu dessen Öffunungszeiten - Ludwigsburg, Brucknerstraße: 11:00
- Asperg, Eberhardstraße: 11:30
- Benningen, Dengelberg: 12:00
- Beilstein, Weinsteige: 12:30
- Backnang, Im Blütengarten: 13:15
- Oppenweiler, Kanalstraße: 14:00
- Großhöchberg, Hauptstraße 20: 13:00
- Schäbisch Hall / Heimbachsiedlung, Naumannstraße: Freitag am Abend, oder am Samstag früh ab 6:00 Uhr
Die Angabe der Uhrzeiten ist ohne Gewähr, das sind Erfahrungswerte 🙂

Das Budget umfasst die Personalkosten für Gärtner, Auszubildende und Büro, ferner Investitionen und Sachkosten, um den Betrieb am Laufen zu halten: Gerät, Reparaturen, Saatgut, Energie, Wasser, Steuern und Versicherungen. Auf der Einnahmen-Seite stehen die Beiträge der Mitglieder. Das gesamte Budget wird vor Beginn des Wirtschaftsjahres im Frühjahr transparent gemacht.
Die Gemüsegärtnerei kann mit ihren Flächen in Abhängigkeit von der gewünschten Vielfalt der Erzeugnisse zwischen 300 und 400 Menschen versorgen. Aktuell vergeben wir ca. 200 Anteile und versorgen euch mit Gemüse, Kartoffeln, und weiteren eigenen Erzeugnissen.
Solange wir allerdings keine 300 „Solawi-Esser“ haben, müssen wir Teile unserer Ernte an kleine Läden in der Umgebung und über unsere Wochenmärkte vermarkten. Finanziell gesehen sind wir also noch keine reine Solawi, auch wenn wir es im Herzen schon viele Jahre sind! Daher berechnen wir, welchen Anteil unseres Jahreshaushalts (Flächen, Kosten…) die Solawi in Anspruch nimmt.
Bei der Jahresversammlung im März wird das Budget für das kommende Wirtschaftsjahr aufgestellt. Teilt man dieses durch die Summe der möglichen Mitglieder, ergibt sich ein Richtwert.
In der darauf folgenden Beitragsrunde bringen die (potenziellen) Mitglieder gemeinsam die nötige Summe auf. Das heißt konkret, dass jede Person – orientiert am Richtwert- den Beitrag leistet, der ihr in den aktuellen Lebensumständen möglich ist bzw. was ihr ökologisch und fair produziertes Gemüse wert ist. Die Beitragsrunde findet anonym statt. Sollte das Budget in der ersten Runde noch nicht zusammen kommen, werden weitere Runden durchgeführt. So wird nicht nur die Solidarität zur Gärtnerei, sondern auch untereinander gepflegt.
Quereinstiege sind auch unter dem Jahr jederzeit möglich, wobei dann der Richtwert je Ernteanteil gilt.
Es kann vor dem verbindlichen Quereinstieg bis zum Ende des laufenden Wirtschaftsjahres auch ein Probemonat vor in Anspruch genommen werden.
Du finanzierst mit deinem Beitrag eine zukunftsfähige Landwirtschaft und freust dich im Gegenzug jede Woche über saisonales, gesundes und frisches Gemüse.
Einmal im Jahr nimmst du am Jahrestreffen teil. Je nach Lust und Laune kannst du zum Mitarbeiten, Präparate-Rühren und Feiern vorbei kommen. Je nach Arbeitsspitzen versuchen wir das Jahr über immer wieder Termine anzubieten zum Austauschen und Kennenlernen. Die Termine werden im „Blick in die Woche“ angekündigt. Wenn du dich handwerklich, im Marketing oder organisatorisch engagieren möchtest, sprich uns gerne an.
Unsere solawi hat viele Gesichter

Johannes Hildebrand-Reinelt
Ich kümmere mich um den Verteilplatz in Schorndorf, bin selbständiger Handwerker, habe einen eigenen Garten und viel zu wenig Zeit, dort Gemüse anzupflanzen. Ich würde das sehr gerne tun… allein die Zeit reicht nicht und so habe ich mich eben der solawi angeschlossen.

Anja van Felten
Eine Nachbarin hatte mich damals auf die solawi aufmerksam gemacht. Das Prinzip der solawi und die Transparenz haben mich gleich überzeugt. Und erst der Geschmack! Ich hatte zuvor schon seit über 15 Jahren „Bio“ gekauft, aber wollte mehr und konkreter Einfluss nehmen können auf die Art und Weise, wie Lebensmittel bei uns hergestellt und verkauft werden. Mir gefällt, dass das Gemüse „um die Ecke“ wächst und keine langen Transportwege hinter sich hat. Es ist frisch und gesund, und das schmeckt man auch. Praktisch für mich ist, dass ich meinen Anteil mit einer Freundin teile. So können wir untereinander noch einmal individuell aufteilen und ich habe keinen Stress mit dem Abholen oder der Verarbeitung, wenn ich mal zwei Wochen im Urlaub bin. Toll finde ich, dass das Kilo Tomaten hier keinen Preis in Euro mehr hat, sondern einen Wert – für mich und meine Familie und für das Gärtner/innen-Team in Großhöchberg.

Irene Schmidt
Seit 25 Jahren reagiere ich allergisch auf verschiedene Lebensmittel, und deswegen bin ich jede Woche glücklich zu wissen, was für ein gutes Gemüse ich bekomme. Ich bin vollkommen einverstanden damit, das zu essen, was es gerade gibt (also keine Erdbeeren im Januar…). Und ich bin selbst eine leidenschaftliche Gärtnerin und staune, wie die solawi unsere ganzjährige Versorgung organisiert!!!

Andrea Zimmermann
Das wachsende Angebot an billigem Biogemüse aus Spanien und anderen Ländern der Welt in unseren Supermärkten hat uns schon längere Zeit nachdenklich gestimmt. Auf der Suche nach sinnvollen Alternativen sind wir im Internet auf das Konzept der solawi gestoßen. Für uns ein Modell mit Zukunft. Nach unserem Umzug nach Oppenweiler im Frühjahr 2019 konnten wir uns endlich der solawi Großhöchberg anschließen, die wir bereits vorher besucht hatten. Wir haben jetzt zwar selbst einen großen Garten, in dem wir auch Gemüse in kleinem Umfang anbauen, mein Herz gehört jedoch den einheimischen und insektenfreundlichen Stauden und Gehölzen. Wir freuen uns über die große Vielfalt der Produkte, die uns die solawi bietet. Das Prinzip “den Lebensmitteln ihren Preis nehmen und ihren Wert zurückgeben” überzeugt uns. Frische, saisonale Lebensmittel aus der Region – das schmeckt man! Die solawi regt unsere Experimentierfreude an. Ob Rote Beete, Grünkohl oder Butterrüben – gekocht wird, was Saison hat. Nie zuvor haben wir das so gerne und bewusst gemacht. Unsere Anerkennung gilt den Gärtner/innen, die das alles vom Anbau über die Ernte bis zur Verteilung mit so viel Herzblut organisieren und möglich machen.

Martin Schulze
Nein, ich heiße weder „Axel“ noch „Excel“. Seit dem Eintritt in die solawi Gemüse- und Salatliebhaber. Wenn in Großhöchberg, dann meistens vor dem Rechner zu finden. Hauptaufgabe: Florians Erfindergeist zur Erschaffung von Riesentabellen in Excel zu bändigen – „Warum ein neues Tabellenblatt? Rechts gibt es doch noch so viele ungenutzte Spalten!“
Sonst dabei, Eva das Leben durch ein paar geschickte Makros in der Mitgliederverwaltung der solawi zu erleichtern, oder gerade bei der Vorbereitung des nächsten Jahrestreffens. Dies kann abends schon mal länger dauern oder zu einem Samstagsausflug auf den Großen Höchberg führen oder zu einem Anruf von Florian zu nachtschlafender Zeit…
Naja, Rom ist auch nicht an einem Tage erbaut.