Unsere solawi,
häufigste Fragen
Unsere Solawi ist im Frühjahr 2014 mit 13 Mitgliedern gestartet und entwickelt sich seitdem immer weiter. Sie wächst, es entstehen neue Verteilräume, es kommen neue Produkte hinzu. Hier ein paar Antworten auf die häufigsten Fragen:
Als solawi-Mitglied erhältst du jede Woche einen Ernteanteil, der so viel Gemüse enthalten soll, dass eine erwachsene Person davon eine Woche lang satt wird. Allerdings gibt es natürlich keine „Standard-Person“: unsere Ernährungs- und Kochgewohnheiten sind sehr verschieden. Daher bieten wir seit August 2019 die Möglichkeit, den von uns vorgegebenen Ernteanteil an die eigenen Bedürfnisse anzupassen – sowohl in Menge als auch in den Produkte.
Seit März 2023 haben wir weitere Anteilsformen entwickelt. Es gibt den gewohnten „Großen Ernteanteil“, den „Kleinen Ernteanteil“ und den „2-wöchigen Ernteanteil“.
Dazu kommen die saisonalen Unterschiede. In den Sommermonaten werdet ihr mit einer Fülle von verschiedenem Gemüse beregnet: Salate, Tomaten, Gurken, Paprika und so weiter. Im Frühjahr, wenn das Lager bald und die Äcker noch leer sind, gibt es dann etwas weniger. Diese Übergangszeit versüßen wir euch mit getrockneten Kräuter, Höchberger Würze, Sauerkraut oder was wir sonst noch einmachen konnten.
Erfahrungsgemäß wird der „Große Ernteanteil“ grade im Schnitt von 2,4 Personen verspeist.
Hier siehst du mal ein Beispiel für einen Ernteanteil einer Woche aus dem Monat Januar:
600 g ‚Filou‘ – mehlige Kartoffel
400 g Möhren
1 Knolle Sellerie
400 g Topinambur
300 g rote Zwiebeln
1 Kohlrabi Superschmelz
1 Zuckerhut
Babyleaf-Salat, Babyleaf-Spinat, Postelein, Feldsalat, Rukola, Sommersalat (Batavia, Salanova, Eichblatt, Kopf-, Eis-, Romana), Radicchio, Endivie, Fenchel, Gurke, Tomate, Aubergine, Paprika, Chili, Ingwer, Stangebohne, Staudensellerie, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi, Steckrübe, Grünkohl, Rot- und Weißkohl, Broccoli, Spitzkraut, Wirsing, Rosenkohl, Radieschen, Schwarzer Rettich, Rote Bete, Möhren, Kartoffeln, Topinambur, Knollensellerie, Mangold, Spinat, Zwiebeln, Lauchzwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Schnittlauch, Estragon, Bohnenkraut, Liebstöckel, Ysop, Rosmarin, Majoran, Lavendel, Salbei, Minze, Melisse, Basilikum…..
Seit diesem Jahr verteilen wir nun auch Eier und in der Folge auch ab und zu Suppenhuhn.
Darüber hinaus trocknen wir Kräuter, stellen Suppenwürze und Sauerkraut her und je nach Ernte kochen wir auch mal Erdbeermarmelade ein.
- Die Verteilung des Ernteanteils findet in der Regel am Freitag statt.
- Montags planen wir die Verteilung nach folgenden Kriterien:
- Was ist jetzt reif und will geerntet werden?
- Wovon haben wir ganz viel?
- Was war schon länger nicht mehr in der Verteilung?
- Wir verteilen die eigenen Produkte und wollen Lebensmittelverschwendung minimieren. Daher geben wir auch Gemüse, das krummer, kleiner oder größer ist, als die Handelsnormen das vorsehen in die Verteilung.
- Die „Montagsmail“ mit der Planung des „Standardanteils“ wird montags bis spätestens 14 Uhr an dich mit einem Excel-Anhang verschickt. Dort ist zusätzlich vermerkt, was sonst noch an Gemüse in der Gärtnerei vorhanden ist und du dir zusätzlich wünschen kannst.
- Du hast mit dieser „Individualverteilung“ in der Excel-Tabelle die Möglichkeit, Mengen anzupassen sowie Änderungen vorzunehmen. Die Tabelle mit den Änderungswünschen muss bis Dienstag um 16 Uhr wieder zurückgeschickt werden.
- Mittwochs und donnerstags brummt es dann bei uns: Das Gemüse wird geerntet, aufbereitet und verteilt.
- Freitags wird das Gemüse an die Verteilräume geliefert. In aller Regel kann es dort spätestens 15 Uhr von dir abgeholt werden. Es liegt eine gedruckte „Produktübersicht“ mit den Mengenangaben, die jedem Mitglied zusteht. Deinen Anteil wiegst du dann vor Ort aus.
So verbringen wir das ganze Jahr mit Euch- nur nach Weihnachten und in der ersten Januarwoche gibt es eine kleine Verteilpause. Im Frühjahr kann es sein, dass nur alle zwei Wochen verteilt wird, dafür dann aber die doppelte Menge.
Bei Abwesenheit durch Urlaub oder ähnliches kannst du deinen Anteil natürlich gerne an Nachbarn oder Freunde zum Probieren vergeben.
Du kannst sogar deinen Anteil an anderen Verteilräume schicken, wenn ihn dort dann jemand anstelle deiner abholt.
Alternativ kannst du in der Tabelle, die du zur Anpassung deines Anteils bekommst auf Null setzen. Sprich dann wird kein Gemüse geliefert. Denn letztendlich ist es besser, das Gemüse bleibt auf dem Acker, als das wir Zeit und Diesel investieren, es zu dir zu bringen und es dann im Verteilraum liegen bleibt.
Die Verteilräume sind zentrale Abholorte, an denen die Mitglieder das Gemüse abholen. Die Verteilräume entstehen an den Stellen, an denen sich 15 – 20 Mitglieder zusammenfinden und für sich eine Abholstelle gründen. Die Verteilräume werden jeden Freitag mit frischem Gemüse für die dortigen Mitglieder angeliefert.
Aktuell gibt es Verteilräume in
- Großhöchberg, Hauptstraße 20
- Beilstein, Weinsteige (Fahrgemeinschaft)
- Schäbisch Hall / Heimbachsiedlung, Naumannstraße
In folgender Reihenfolge werden die Räume angefahren:
- Murrhardt, Erich-Schumm-Straße
- Gschwend, Lupinenstraße
- Schwäbisch Gmünd, Rektor-Klaus-Straße
- Schorndorf, Schorndorfer Straße
- Engelberg, Kikishart 1
- Waiblingen, Rommelshauser Straße
- Winnenden, Karl-Kräber-Straße 13 – im „Hofladen“ von POIS
- Ludwigsburg, Brucknerstraße
- Asperg, Eberhardstraße
- Benningen, Dengelberg
- Oppenweiler, Kanalstraße
- Backnang, Im Blütengarten
Nur der Verteilraum in Schäbisch Hall erhält sein Gemüse Freitag am Abend, oder am Samstag früh ab 6:00 Uhr. Alle anderen am Freitag bis spätestens 15:00 Uhr.
Die Gärtnerei kann mit ihren Flächen in Abhängigkeit von der gewünschten Vielfalt der Erzeugnisse zwischen 300 und 400 Menschen versorgen. Aktuell vergeben wir 300 Anteile und versorgen euch mit Gemüse, Kartoffeln, Eiern und ab und zu auch Suppenhuhn.
Solange wir allerdings keine 300 „solawi-Esser“ haben, müssen wir Teile unserer Ernte an kleine Läden in der Umgebung und über unsere Wochenmärkte vermarkten. Finanziell gesehen sind wir also noch keine reine solawi, auch wenn wir es im Herzen schon viele Jahre sind!
Lange haben wir überlegt, wie wir mit dieser Situation umgehen. Im Prinzip berechnen wir, welchen Anteil von unserem Jahreshaushalt (Flächen, Kosten…) die solawi in Anspruch nimmt.
Bei der Jahresversammlung wird das Budget für das kommende Jahr aufgestellt. Teilt man dieses durch die Summe der möglicheen Mitglieder, ergibt sich ein Richtwert.
In der darauf folgenden Beitragsrunde bringen die (potenziellen) Mitglieder gemeinsam die nötige Summe auf. Das heißt konkret, dass jede Person orientiert am Richtwert den Beitrag leistet, der ihr in den aktuellen Lebensumständen möglich ist bzw. was ihr ökologisch und fair produziertes Gemüse wert ist. Die Beitragsrunde findet anonym statt. Sollte das Budget in der ersten Runde noch nicht zusammen kommen, werden weitere Runden durchgeführt. So wird nicht nur die Solidarität zur Gärtnerei, sondern auch untereinander gepflegt.
Quereinstiege sind auch unter dem Jahr möglich, wobei dann der Richtwert je Ernteanteil gilt.
Es kann zunächst auch ein Probemonat vorab zu dem verbindlichen Quereinstieg als Testphase in Anspruch genommen werden.
Du finanzierst mit deinem Beitrag eine zukunftsfähige Landwirtschaft und freust dich im Gegenzug jede Woche über saisonales und frisches Gemüse. Einmal im Jahr nimmst du am Jahrestreffen teil. Je nach Lust und Laune kannst du zum Mitarbeiten, Präparate-Rühren und Feiern vorbei kommen.
Unsere solawi hat viele Gesichter
Johannes Hildebrand-Reinelt
Ich kümmere mich um den Verteilplatz in Schorndorf, bin selbständiger Handwerker, habe einen eigenen Garten und viel zu wenig Zeit, dort Gemüse anzupflanzen. Ich würde das sehr gerne tun… allein die Zeit reicht nicht und so habe ich mich eben der solawi angeschlossen.
Anja van Felten
Eine Nachbarin hatte mich damals auf die solawi aufmerksam gemacht. Das Prinzip der solawi und die Transparenz haben mich gleich überzeugt. Und erst der Geschmack! Ich hatte zuvor schon seit über 15 Jahren „Bio“ gekauft, aber wollte mehr und konkreter Einfluss nehmen können auf die Art und Weise, wie Lebensmittel bei uns hergestellt und verkauft werden. Mir gefällt, dass das Gemüse „um die Ecke“ wächst und keine langen Transportwege hinter sich hat. Es ist frisch und gesund, und das schmeckt man auch. Praktisch für mich ist, dass ich meinen Anteil mit einer Freundin teile. So können wir untereinander noch einmal individuell aufteilen und ich habe keinen Stress mit dem Abholen oder der Verarbeitung, wenn ich mal zwei Wochen im Urlaub bin. Toll finde ich, dass das Kilo Tomaten hier keinen Preis in Euro mehr hat, sondern einen Wert – für mich und meine Familie und für das Gärtner/innen-Team in Großhöchberg.
Irene Schmidt
Seit 25 Jahren reagiere ich allergisch auf verschiedene Lebensmittel, und deswegen bin ich jede Woche glücklich zu wissen, was für ein gutes Gemüse ich bekomme. Ich bin vollkommen einverstanden damit, das zu essen, was es gerade gibt (also keine Erdbeeren im Januar…). Und ich bin selbst eine leidenschaftliche Gärtnerin und staune, wie die solawi unsere ganzjährige Versorgung organisiert!!!
Andrea Zimmermann
Das wachsende Angebot an billigem Biogemüse aus Spanien und anderen Ländern der Welt in unseren Supermärkten hat uns schon längere Zeit nachdenklich gestimmt. Auf der Suche nach sinnvollen Alternativen sind wir im Internet auf das Konzept der solawi gestoßen. Für uns ein Modell mit Zukunft. Nach unserem Umzug nach Oppenweiler im Frühjahr 2019 konnten wir uns endlich der solawi Großhöchberg anschließen, die wir bereits vorher besucht hatten. Wir haben jetzt zwar selbst einen großen Garten, in dem wir auch Gemüse in kleinem Umfang anbauen, mein Herz gehört jedoch den einheimischen und insektenfreundlichen Stauden und Gehölzen. Wir freuen uns über die große Vielfalt der Produkte, die uns die solawi bietet. Das Prinzip “den Lebensmitteln ihren Preis nehmen und ihren Wert zurückgeben” überzeugt uns. Frische, saisonale Lebensmittel aus der Region – das schmeckt man! Die solawi regt unsere Experimentierfreude an. Ob Rote Beete, Grünkohl oder Butterrüben – gekocht wird, was Saison hat. Nie zuvor haben wir das so gerne und bewusst gemacht. Unsere Anerkennung gilt den Gärtner/innen, die das alles vom Anbau über die Ernte bis zur Verteilung mit so viel Herzblut organisieren und möglich machen.
Martin Schulze
Nein, ich heiße weder „Axel“ noch „Excel“. Seit dem Eintritt in die solawi Gemüse- und Salatliebhaber. Wenn in Großhöchberg, dann meistens vor dem Rechner zu finden. Hauptaufgabe: Florians Erfindergeist zur Erschaffung von Riesentabellen in Excel zu bändigen – „Warum ein neues Tabellenblatt? Rechts gibt es doch noch so viele ungenutzte Spalten!“
Sonst dabei, Eva das Leben durch ein paar geschickte Makros in der Mitgliederverwaltung der solawi zu erleichtern, oder gerade bei der Vorbereitung des nächsten Jahrestreffens. Dies kann abends schon mal länger dauern oder zu einem Samstagsausflug auf den Großen Höchberg führen oder zu einem Anruf von Florian zu nachtschlafender Zeit…
Naja, Rom ist auch nicht an einem Tage erbaut.